Eines Morgens, nach dem Frühstück

 
Eines Morgens,
nach dem Frühstück,
du verlässt das Haus, 
und läuftst,
wie jeden Morgen,
die Straße entlang.
Plötzlich merkst du, 
wie ein beklemmendes Gefühl
dich schlagartig einnimmt.
Du bist verunsichert, 
und willst es kontrollieren.
Reflexartig schaust du dich um,
um durch den Abgleich mit deiner äußeren Umwelt,
deine innere Sicherheit zurück zu gewinnen,
bis dir schlagartig auffällt, 
dass mit einem mal,
alle Bäume in der Straße
spurlos verschwunden sind.

- dass die Veränderung der Umwelt selbst, 
die deine eigene Unsicherheit besänftigen sollte,
erst jenes Unbehagen in dir hervorgebracht hat.



 
 
Unheimlicher, als der verstörende Anblick der kahlgeschorenen Straße ist hierbei die Gewissheit der eigenen Unzulänglichkeit und die merklich spürbare Erschütterung, die sie hinterlässt. 
Es zeichnet sich ein schauriger Moment ab, in dem die Fragilität des Selbst offen gelegt wird. In Unsicherheit darüber, ob die Häuser morgen noch sind, ob die Straße und die Laternen bleiben, ob die Autos auch plötzlich verschwinden würden, werde ich auf mich selbst zurückgeworfen. Letztendlich bleibt mir nichts, außer die Gewissheit meines eigenen Körpers - wobei selbst er in solchen Momenten fragil erscheint.
Einmal mehr merke ich, wie jegliche Verbundenheit zur Welt verloren scheint und mit ihr, meine Sehnsucht, endlich den Boden unter den Füßen nicht mehr zu verlieren.
 
 
 
 
 




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